Kneucker, Raoul
Die Rolle und die Positionen der Kirchen im Österreich-Konvent
In: Gabriel,
Ingeborg/Gassner, Franz (Hg.): Solidarität und Gerechtigkeit.
Ökumenische Perspektiven. Ostfildern: Matthias-Grünewald-Verlag 2007,
S. 211-227.
Der Autor ist Mitglied der Ökumenischen Expertengruppe und hat im Österreich-Konvent als Berater von Prof. Christine Gleixner mitgearbeitet. In diesem Beitrag erläutert er die Zusammenarbeit der Kirchen im Kontext des Österreich-Konvents, die Beiträge, die dadurch geleistet wurden, und die Entwicklungen, die damit vorbereitet wurden. Grundlage für diese Kooperation waren die Erfahrungen, die die Kirchen bei der Erstellung des Ökumenischen Sozialwortes gemacht hatten. Der Umstand, dass die Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen ad personam zum Mitglied im Österreich-Konvent nominiert wurde, gab den Kirchen die Möglichkeit aktiv und im Sinne zivilgesellschaftlichen Engagements an der Verfassungsdiskussion mitzuarbeiten. Dabei versuchten die Kirchen vor allem für jene zu sprechen, die keine Stimme haben oder deren Stimmen in der Politik nicht ausreichend gehört wurden. Sie vermieden Bibelzitate, theologische Argumentationen und Ausdrücke, sie verwendeten vielmehr eine Ausdrucksweise, wie sie in der Zivilgesellschaft üblich ist. In ihrer allgemeinen Verantwortung für das Wohl der Menschen und der BürgerInnen forderten sie ausdrücklich die Reform der österreichischen Bundesverfassung generell, unterstützten in ihren Organisationen die Anliegen und die Arbeit des Konvents und kooperierten mit allen, die ein Gelingen des Konvents wünschten. Diese Form der Zusammenarbeit und des Engagements hat international Beachtung gefunden, und der Autor erläutert, wie sie sich auch auf die weitere Kooperation nach Ende des Konvents ausgewirkt hat.