Rill, Heinz Peter
Die österreichische Bundesstaatlichkeit
und die Gesamtänderungsschwelle des Art. 44 Abs. 3 B-VG
In: Staat und Recht in europäischer
Perspektive, Festschrift für Heinz Schäffer, Wien München, Manz und C. H. Beck
2006, S. 717- 738
Der Autor untersucht die Bedeutung des
bundesstaatlichen Prinzips in der österreichischen Verfassung und kommt zu dem
Schluss, dass es, wenn auch rechtlich bescheiden ausgestaltet, eines der tragenden
Grundprinzipien der Bundesverfassung darstellt. Ein Abbau der
Bundesstaatlichkeit (z.B. Schwächung der Ländermitwirkung an der
Bundesgesetzgebung, Einschränkung der Verfassungsautonomie der Länder) wäre
jedenfalls als Gesamtänderung der Bundesverfassung anzusehen. Dies vor allem
angesichts dessen, dass die derzeitige Situation dem bundesstaatlichen
Mindeststandard entspricht. Die Möglichkeiten des einfachen
Bundesverfassungsgesetzgebers, Änderungen der konkreten Ausgestaltung der
Bundesstaatlichkeit vorzunehmen, sind daher beschränkt.
Gliederung
I.
Art. 2 Abs. 1 B-VG und die Bundesstaatstheorien
II.
Art. 2 Abs. 1 B-VG – Proklamation eines tragenden Grundprinzips der
Bundesverfassung
III.
Ausbau der Bundesstaatlichkeit
IV.
Abbau der Bundesstaatlichkeit und die Gesamtänderungsschwelle des Art.
44 Abs. 3 B-VG
V.
Schlussbemerkung