Johannes Pollak / Peter Slominski (Wien)
“Konstitutioneller
Moment“ und Verfassungsreform: Eine Einschätzung des
Österreich-Konvents
Österreichische
Zeitschrift für Politikwissenschaft 2005/4, S. 337-349
Trotz einer Vielzahl an
Verfassungsänderungen, gibt es sowohl in der rechts- und
politikwissenschaftlichen Literatur als auch in der Praxis einen Konsens, dass
die österreichische Bundesverfassung einer grundlegenden Reform bedarf. Zu
diesem Zweck wurde im Mai 2003 ein so genannter Österreich-Konvent
eingerichtet. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, unter
welchen Bedingungen bedeutende Verfassungsreformen erfolgreich sind. Als
konzeptuelle Grundlage fungiert dabei Bruce Ackermans Theorie des
konstitutionellen Moments. Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass der
Österreich-Konvent ohne breite Anteilnahme der BürgerInnen installiert wurde
und somit keinen konstitutionellen Moment im Sinne Ackermans ausgelöst hat.