Christoph Konrath
Dann
bleibt es eben so: Föderalismus und Kompetenzverteilung als Themen des
Österreich-Konvents
Österreichische
Zeitschrift für Politikwissenschaft 2005/4, S. 351-366
Wesentliche Probleme der
österreichischen Bundesverfassung werden seit langem in der Struktur und dem
Verständnis der Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern gesehen. Der
Österreich-Konvent hätte durchaus das Potential gehabt, zu einer Versachlichung
und Perspektivenerweiterung der Föderalismusdebatte beizutragen. Die
vorliegende Aufarbeitung des Beratungsverlaufs macht aber klar, dass im Konvent
keine grundsätzliche und umfassende Auseinandersetzung mit dem österreichischen
Föderalismus stattgefunden hat. Deutlich wird das vor allem daran, dass sich
die politischen Entscheidungsträger nur in Ausnahmefällen an den
Konventsberatungen beteiligt haben. (Partei-)politische Positionierungen sind
erst in der Schlussphase des Konvents erfolgt. Letztlich bleibt damit alles so,
wie es vor dem Österreich-Konvent war. Die Reform der Kompetenzverteilung wurde
abermals auf Aspekte partei- und landespolitischer Einflusswahrung reduziert
und Fragen der bundes-staatlichen Organisation bleiben wie in den vergangenen
Jahren Themen der Verwaltungsreform.