Peter Bußjäger
Linearität oder Komplexität?
Zur Problematik der Theorie von Mehrebenensystemen am
Beispiel der Europäischen Union
In: Zeitschrift
für öffentliches Recht 60 (2005), Wien New York: Springer-Verlag, S. 237- 261
In und außerhalb von Europa bestehen Mehrebenensysteme, das sind politische Systeme, die zwar gewisse Merkmale der Staatlichkeit aufweisen, aber eher als „Staatenverbünde“ bzw. Systeme sui generis zu betrachten sind. In funktionaler Hinsicht gibt es vier derartige Ebenen öffentlicher Aufgabenbesorgung: europäische, nationale, regionale und kommunale Ebene.
Eines nach Auffassung des Autors der wichtigsten Entscheidungssysteme der Welt ist die Europäische Union, die als Mehrebenensystem nicht nur vertikal orientiert ist, sondern viele Vernetzungen und Verflechtungen aufweist. Dem Autor ist aufgrund der Unklarheiten eines so bedeutungsvollen Systems bei diesem Beitrag vor allem daran gelegen, die rechtstheoretische Erfassung des Mehrebenensystems zu behandeln, um größere Klarheit in diesem Bereich herzustellen.
Gliederung
I. Einführung zum Thema: Das europäische Mehrebenensystem als Problem der Rechtstheorie
II. Linearität als gängiger staatsrechtlicher Topos in der Darstellung von Mehrebenensystemen
III. Die europäische Mehrebenenstruktur: Befundaufnahme
IV. Die Problematik linear-hierarchischer Erklärungsmodelle
V. Überwindung linearer Deutungsmuster II: Theoriebildung
VI. Resümee