Peter Bußjäger
Bundesstaatsreform ja,
aber welche?
Modelle für die Verteilung der
Gesetzgebungszuständigkeiten zwischen Bund und Ländern
Österreichische
Zeitschrift für Politikwissenschaft 2005/3, S. 311- 322
Eine der schwierigsten
Themenstellungen für den im Jänner 2005 beendeten Österreich-Konvent bildete
die Neuverteilung der Gesetzgebungszuständigkeit im föderalen System
Österreichs. Wie sich zeigen sollte, bildete diese Frage auch eine der
maßgeblichen Bruchstellen im Konvent. Es gelang nicht, einen Konsens zu den
verschiedenen Optionen, die sich für die Reform des bundesstaatlichen Systems
stellten, zu finden. Die Tatsache, dass das bundesstaatliche System als solches
nach dem Konventsauftrag beizubehalten war, darf nicht darüber hinweg täuschen,
dass über die Leistungsfähigkeit und Chancen des Föderalismus in Österreich im Konvent
ein tiefgreifender Dissens bestand.
So blieben lediglich verschiedene, im zuständigen Ausschuss 5 des Konvents diskutierte Alternativen für die Neugestaltung des bundesstaatlichen Systems zurück. Ob und welche dieser Vorschläge in der weiteren Verfassungsdiskussion aufgegriffen werden, lässt sich nicht prognostizieren.