Polaschek, Martin
Föderalismus
als Wert?
Eine Studie zu den
Reformmöglichkeiten des österreichischen Bundesstaates, erstellt im Auftrag des
Modell Steiermark
Graz:
Aktion Vision Modell Steiermark 1999
„Modell
Steiermark“ ist die Zukunftsplattform und Denkwerkstätte der Steirischen
Volkspartei. Im Gefolge des österreichischen EU-Beitritts hat diese Gruppe
zahlreiche, zum Teil sehr radikale Reformvorschläge für den österreichischen
Bundesstaat präsentiert. In ihrem Auftrag hat Martin Polaschek die vorliegende
Studie erstellt. Er beschränkt sich dabei nicht auf Möglichkeiten der
Bundesstaatsreform. Vielmehr wird eine Gesamtreform der österreichischen
Bundesverfassung vorgeschlagen. Eine leitende These ist, dass das Thema
Föderalismus in Österreich kaum „politischen Wert“ hat, da es andernfalls mit
größerer Intensität und Ernsthaftigkeit behandelt werden würde.
Die Arbeit
versucht, ein möglichst breites Spektrum rechts- und politikwissenschaftlicher
Arbeiten zum (österreichischen) Föderalismus einzubeziehen, und möchte auf
dieser Basis neue Ideen formulieren. Den Ausgangspunkt stellt die Geschichte
und aktuelle Lage des Föderalismus in Österreich dar. Daran schließt sich ein
vergleichender Blick auf andere föderale Systeme an. In einem dritten Schritt werden
„Vor- und Nachteile“ föderaler Systeme aufbereitet und am österreichischen
Staatsaufbau gemessen. Darauf aufbauend wird ein umfassender Reformvorschlag
präsentiert:
Inhaltsübersicht:
1. Eine lange Einleitung, zugleich ein
Bekenntnis
2. Ein kurzer historischer Abriss
3. Reformprogrammen in den Neunzigern
4. „Österreich ist ein Bundesstaat“ (Art 2 Abs 1
B-VG)
5. Wie die Österreicher zum
Föderalismus stehen
6. Formen des Föderalismus im
Vergleich
7. Europa
8. „Wo stehen wir?“ Oder: Gibt es eine
„ideale“ Größe?
9. Wozu Föderalismus?
10. Landesidentität und „emotionaler Föderalismus“
11. „Verbalföderalismus“ oder funktionierendes
System?
Vor-
und Nachteile des österreichischen Bundesstaates
12. Mögliche Reformmodelle für
Österreich
1. Institutionelle Veränderungen in den Ländern
1.
Veränderung der Landtage
2.
Direktwahl des Landeshauptmanns
3.
Proportionelle Zusammensetzung der Landesregierung
4.
Wahlrecht
5.
Demokratisierung der Bezirksebene
6.
Neue Wege direkter Demokratie – der „Bürgersonntag“
2. Möglichkeiten regionaler Zusammenarbeit
1.
Kooperation zwischen den Bundesländern
2.
Grenzüberschreitende Kooperation
3. Reform des Bundesrates
4. Änderungen im Kompetenzbereich
5. Finanzverfassung
6. „Geographischer Föderalismus“
7.
Gesetzgebungs- und Verwaltungsreform
8. Föderalismus als Wert
13. Rechtliche Rahmenbedingungen für eine Reform
14. Für eine offene Diskussion anstatt
„regional correctness“