Bußjäger,
Peter
Österreich: Verhandlungsföderalismus im Banne von
Budgetsanierung und Verwaltungsreform
In:
Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung Tübingen (Hg.): Jahrbuch des
Föderalismus 2003. Föderalismus, Subsidiarität und Regionen in Europa.
Baden-Baden: Nomos 2002, S. 330-342
Dieser
Beitrag fasst die wichtigsten Entwicklungen im österreichischen Föderalismus im
Zeitraum 2000/2001 zusammen. Diese stehen wesentlichen im Schatten von
Maßnahmen der Budgetkonsolidierung. Dazu kommt, dass sich eine Abkehr von den
verschiedenen Anläufen einer Bundesstaatsreform durchgesetzt hat: überwiegend
wird nunmehr von „Staatsreform“ gesprochen.
Ein
kennzeichnendes Merkmal der föderalen Beziehungen unter den genannten
Bedingungen ist ein Ausbau des „Verhandlungsföderalismus“, der sich durch die
Intensivierung von Verhandlungen zwischen Bundes- und Landesregierungen sowie
Vertretern des Gemeinde- und des Städtebundes auszeichnet.
Der Beitrag erläutert den Finanzausgleich 2001 und den Stabilitätspakt, die Verwaltungsreform als Staatsreform, die Rolle des Bundesrates und die Entwicklung der Landesverfassungen. Letztere zeichnen sich durch eine Ausweitung der Kontrollfunktion der Landtage in Wien und der Steiermark aus.