Fallend,
Franz
Zwischen politischer Dynamisierung und finanziellen
Beschränkungen: Veränderungen im föderalen Gefüge Österreichs 1999/2000
In: Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung Tübingen
(Hg.): Jahrbuch des Föderalismus 2003. Föderalismus, Subsidiarität und Regionen
in Europa. Baden-Baden: Nomos 2001, S. 250-264.
Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Entwicklungen im
österreichischen Föderalismus im Zeitraum 1999/2000 zusammen. Schwerpunkte
bilden die Abschaffung der Proporzregierungen in Salzburg und Tirol, die zu
einer neuen Dynamik in den Landtagen und Landesregierungen geführt haben.
Anschließend werden die nunmehr deutlich erkennbaren praktischen Auswirkungen
der österreichischen EU-Mitgliedschaft auf die Länder dargestellt. Gerade die
Beteiligung an der EU-Regionalpolitik erweiterte den Handlungsspielraum der
Länder, führte jedoch auch zu größeren Interessenskonflikten zwischen den
Ländern. Schließlich lösten aber auch die formal-rechtlichen Kompetenzeinbußen
der Länder seit dem EU-Beitritt und verstärkt durch die Sparmaßnahmen in den
öffentlichen Haushalten intensivere Debatten über eine Reorganisation des
bundesstaatlichen Aufbaus im Allgemeinen und der Landtage im Besonderen aus.
Resümierend wird festgehalten, dass sich der Föderalismus,
jedenfalls in der medialen Öffentlichkeit, in der Defensive befindet.