Poier, Klaus
Keine
neue Verfassung im Jubeljahr. Licht und Schatten rund um den
Österreich-Konvent.
In:
Sperl, Gerfried/Steiner, Michael (Hg.): O Jubel, O Freud!, Was für Zeiten: Bd.
4, Wien-Graz: Edition Gutenberg 2005, S. 71-79
Im Kontext eines Sammelbandes, dessen Beiträge sich kritisch
mit den Themen des österreichischen Jubiläumsjahres 2005 auseinandersetzen,
geht der Autor auf die Arbeit des Österreich-Konvents ein. Ursprünglich war ja
vorgesehen gewesen, 2005 eine neue Verfasssung verabschieden und in einer Volksabstimmung
annehmen zu wollen.
Der Autor erinnert an die allgemeine Zustimmung zu diesem
großen Vorhaben, und sieht gerade in der Bereitschaft der Opposition zur
Mitarbeit ein konstruktives Signal für die österreichische Politik. Allerdings
weist er auch darauf hin, dass sich viele Beteiligte sehr lange Optionen offen
gehalben haben, und dass mit Fortschreiten des Konvents die Lösung großer
Fragenkomplexe immer unwahrscheinlicher wurde. Er möchte aber nicht in den Chor
jener einstimmen, die den Konvent für gescheitert ansehen. Angesichts vieler
Lösungsvorschläge kann der Konvent nicht gescheitert sein. Freilich meint auch
der Autor, dass es noch länger dauern wird, bis Österreich eine neue Verfassung
hat.