Lehner,
Gerhard
Steueraufkommen und seine regionale Verteilung in Österreich
In: Wirtschaftspolitische Blätter 2004, S. 447-456.
Vor dem Hintergrund der Diskussionen des Österreich-Konvents
über die Aufgabenverantwortung der einzelnen Gebietskörperschaften und deren
Finanzierung analysiert der Autor das komplexe Geflecht der Transfers zwischen
den einzelnen Gebietskörperschaften. Er argumentiert, dass eine klarere Aufgabenverteilung
und ein Zusammenführen von Aufgaben und Finanzierungsverantwortung nicht
unerhebliche Einsparungen bringen könnte. Allerdings wurde seiner Ansicht nach
die Frage der Finanzverantwortung noch nicht ausreichend diskutiert. Im Bericht
des zuständigen Ausschuss 10 des Österreich-Konvents werden zwei Konzepte
präsentiert, die im vorliegenden Beitrag genauer untersucht werden: Erstens,
den Ländern eine größere Steuerhoheit einzuräumen, um neue Steuern einzuführen
bzw. Zuschläge zu bestehenden Steuereinnahmen zu erheben. Zweitens, den Ländern
und Gemeinden anstelle von Transfers entsprechende Mittel, die sich an den
Aufgaben orientieren, zuzuweisen, sodass sie die Aufgaben entsprechend
finanzieren können. Ziel in beiden Fällen muss es sein, die Transfers zurückzudrängen.
Eine solche Entwicklung würde nicht nur die Effizienz, sondern auch die
Transparenz im öffentlichen Sektor verbessern.