Khol, Andreas/Konrath, Christoph
Der
Österreich-Konvent.
Auf dem
Weg zu einer neuen Verfassung
In:
Österreichische Notariatskammer (Hg.):Festschrift Nikolaus Michalek, Wien: Manz
2005, S. 191-215.
Dieser
Beitrag wurde bereits im Juni 2004 abgeschlossen und setzt sich mit der Skepsis
gegenüber dem Österreich-Konvent, die aus der Geschichte gescheiterter
Verfassungsreformen informiert ist, auseinander. Der Österreich-Konvent wird
von diesen insofern unterschieden, da er ein bislang oft nicht einmal in
Ansätzen vorhandenes Zusammenwirken zwischen Politik, Lehre, Rechtssprechung
und Öffentlichkeit ermöglichen kann. Wenn allerdings mit der Einsetzung des
Österreich-Konvents ein Umdenken in der Verfassungspolitik zum Ausdruck
gebracht werden soll, stellt sich die Frage, warum diese Verfassungsreform
nicht im Rahmen eines gesetzlich vorgesehenen Verfahrens stattfindet.
Die Autoren
gehen dabei zunächst auf die Entstehung des Österreich-Konvents ein und
bewerten diese im Lichte aktueller Debatten über Entparlamentarisierung und
Vergleichen mit Verfassungsreformen in der Schweiz und in der EU. Jeder Weg
einer Verfassungsreform wird unter bestimmten soziokulturellen Gegebenheiten
entworfen und muss Verfahren des Umgangs mit dem Gewicht gewordener
Verhältnisse finden. In Hinblick auf den Österreich-Konvent ist daher nach dem
spezifischen Verfassungsverständnis und seiner Entwicklung in Österreich zu
fragen. Ebenso sind vorangegangene Verfassungsreformen – sei es in
Expertenkommissionen oder in Regierungsverhandlungen – zu analysieren. Vor
diesem Hintergrund wird dann abschließend der Weg des Österreich-Konvents
skizziert.