Lienbacher, Georg
Verfassungsreform durch Konventsmethode?
In: Journal für Rechtspolitik 2005, S. 42-51.
Der Österreich-Konvent ist in aller Munde. Er soll die
Vorarbeiten für eine umfassende Verfassungsreform, die die äußerst
zersplitterte Verfassung in einer Urkunde vereint und bereinigt, bewältigen.
Zusätzlich sollen in zentralen Bereichen der Verfassung, wie zB bei den
Grundrechten oder bei der Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern, aber
auch in der Staatsorganisation grundlegende Reformen erarbeitet werden. All das
soll in einen neuen Verfassungstext, der in knapper, aber umfassender Form
sämtliche Verfassungs-bestimmungen enthält, münden. Angesichts der immer wieder
laut werdenden Zweifel, ob diese Aufgabe durch den Österreich-Konvent bewältigt
werden kann, sollen in diesem Beitrag Funktionsbedingungen herausgearbeitet
werden, die für das Gelingen bzw das Misslingen eines solchen Unterfangens ganz
allgemein und losgelöst von der konkreten Arbeit des Österreich-Konvents
maßgeblich sind.
I. Einleitung
II. Der Konventsbegriff
III. Bedenken und Hoffnungen – Die Konventsmethode als Mittel der
Verfassungsreform
A.
Das Spannungsverhältnis zum
geregelten Verfahren der Verfassungsgesetzgebung
B.
Das vollständige Abschlussdokument
C.
Das Konsensmodell
IV. Spezifische
strukturelle Probleme des Österreich-Konvents
A.
Konvent bei Verfassungsgebung oder auch
bei „bloßer“ Verfassungsreform?
B.
Das Problem der Zusammensetzung
C.
Vertretungsmöglichkeit für politische
Entscheidungsträger
D.
Fehlender dringender Änderungsbedarf oder
fehlendes Bewusstsein?
E.
Konvent
als letzte Hoffnung auf Grund des Scheiterns aller bisher verfolgten Methoden?
V. Perspektiven
des Österreich-Konvents
VI. Schlussbemerkungen