Weinzierl,
Erika/Rathkolb, Oliver/Mattl, Siegfried/Ardelt, Rudolf (Hg.)
Richter
und Gesellschaftspolitik
Symposion
Justiz und Zeitgeschichte 12. und 13. Oktober 1995 in Wien
Innsbruck-Wien:
Studienverlag 1997.
Die Beiträge dieses Tagungsbandes setzen sich kritisch mit
der gesellschaftspolitischen Rolle der Richter in Österreich von der
Jahrhundertwende bis in die Gegenwart auseinander. Ein Schwerpunkt ist dabei
die Funktion der Justiz und der einzelnen Richter während des
nationalsozialistischen Regimes. Gerade unter dem Eindruck der Reflexion über
diesen Zeitraum untersuchen die Beiträge aber die Bedeutung der Richter im
historischen Kontext bis in die Gegenwart. Dabei steht außer Zweifel, dass
Stellung und Wirken von Richtern innerhalb eines totalitären Systems nicht mit
jenen in einem demokratischen Rechtsstaat vergleichbar sind. Um aus der
Geschichte lernen zu können, muss die Frage nach der persönlichen, der
institutionellen, sozialen und gesellschaftlichen Determiniertheit der
richterlichen Entscheidungsfindung in jedem Rechtssystem gestellt werden.
Inhaltsübersicht
Nikolaus
Michalek
Einleitung
Josef
Klingler
Welchen
Richter braucht die Gesellschaft, welchen wählt sie aus?
Hans
Hautmann
Zum
Sozialprofil der Militärrichter im Ersten Weltkrieg
Winfried
R. Garscha
Die Richter
der Volksgerichte nach 1945
Christa
Pelikan
Richter
werden, Richter sein: Anpassung und Unabhängigkeit – Empirischer Befund und
theoretische Überlegungen zur Richtersozialisation
Wolfgang
Neugebauer
Richter in
der NS-Zeit. Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Wolfgang
Fellner
Richterlaufbahn
und richterliche Unabhängigkeit
Gerhard
Reissner
Rechtssprechung
und Justizverwaltung – ein ständiges Spannungsverhältnis
Reinhard
Moos
Richter und
Strafrechtsreform
Ferdinand
Kerschner
Gesellschaftspolitische
Tendenzen in der Zivilrechtsjudikatur
Barbara
Helige
Richteramt
und Gesellschaftspolitik – wie politisch muß ein Richter sein?