Klug,
Friedrich (Hg.)
Gegenwart
und Zukunft der Institutionen der öffentlichen Kontrolle
Schriftenreihe
Kommunale Forschung in Österreich Bd. 114
Linz:
Institut für Kommunalwissenschaft und Umweltschutz 2004
Anlässlich
der 100. Jubiläumstagung des Fachausschusses für Kontrollamtsangelegenheiten
des Österreichischen Städtebundes am 12. und 13. Mai 2004 hat ein Symposion zum
Thema „Gegenwart und Zukunft der Institutionen der öffentlichen Kontrolle“
stattgefunden, dessen Beiträge in diesem Band abgedruckt sind:
Franz
Fiedler (Rechnungshof, Wien)
15 Jahre
Österreichischer Gemeindebund und Österreichischer Städtebund in der
Österreichischen Verfassung
Fiedler
stellt die Auswirkungen der Verfassungsnovelle 1988 in den Beziehungen des
Rechnungshofes zu den Gemeinden dar. Kritisiert wird insbesondere die
unterschiedliche Prüfungszuständigkeit des Rechnungshofes für Gemeinden mit
mindestens 20.000 Einwohnern und Kommunen mit weniger Einwohnern. Diese
erscheint dem Autor sachlich nicht gerechtfertigt, zumal der in
gebarungsmäßiger Hinsicht zuständigen Gemeindeaufsicht die unabhängige Stellung
fehlt.
Peter
Kostelka (Volksanwaltschaft)
Eine
bessere Verwaltung durch mehr Kontrolle
In einem
modernen Rechts- und Leistungsstaat erfolgt Kontrolle der Verwaltung zumindest
auf vier Ebenen: der rechtsstaatlichen, der verwaltungsinternen, der
politischen und der ex-post-Kontrolle durch Rechnungshof und Volksanwaltschaft.
Für jeden dieser Bereiche ist die Frage zu stellen, inwieweit diese Kontrollen
auch dem Bürger zugänglich sind. Mehr Effizienz in der Verwaltung wird nur
erreichbar sein, wenn diese Kontrollen ständig ausgebaut und verfeinert werden.
Erste Schritte dahin wurden im Österreich-Konvent gesetzt.
Hendrik
Fehr (Europäischer Rechnungshof, Luxemburg)
Herausforderungen
an die Rechnungshöfe im Lichte neuerer Entwicklungen der öffentlichen
Verwaltung – Beispiele aus dem Europäischen Rechnungshof
Harald
Ginzel (Rechnungshof, Wien)
Gegenwart
und Zukunft der öffentlichen Kontrolle aus der Sicht des Rechnungshofes
Die
öffentliche Kontrolle ist allein aufgrund des Umfangs der öffentlichen
Gebarungen im Verhältnis zum BIP unverzichtbar. Anhand der Parameter Struktur,
Personal, rechtliche Grundlagen und Prüfungsphilosophie werden der Ist-Stand
und die voraussichtlichen zukünftigen Entwicklungen skizziert.
Walter
Schwab
Eine
dynamische Verwaltung braucht eine dynamische Finanzkontrolle
Auch wenn
durch Flexibilisierungsschritte und die teilweise Einführung von Globalbudgets
sowie durch Ausgliederungen und Sonderfinanzierungen die Handlungsspielräume
für die Haushaltsführung erweitert werden, bedarf es einer gewissenhaften und
sachkundigen öffentlichen Finanzkontrolle, um den Grad der Zielerreichung
festzustellen. Die Bürger sind legitimiert, einen fairen Gegenwert ihrer
Steuerleistung in öffentlichen Gütern und Diensten zur Verfügung gestellt zu
erhalten.
Johann
Buchner (Landesrechnungshof Salzburg)
Gegenwart
und Zukunft der Institutionen der öffentlichen Finanzkontrolle in den
österreichischen Bundesländern
Dieser
Beitrag befasst sich mit den Landesrechnungshöfe. Ein arges Kontrolldefizit
wird bei den 2.359 österreichischen Gemeinden festgestellt. Lediglich 24 von
ihnen unterliegen der laufenden Kontrolle des Rechnungshofes. Bei den übrigen
Gemeinden kann der Rechnungshof nur auf begründetes Ersuchen der jeweiligen
Landesregierung tätig werden. Den Landesrechnungshöfen ist der ein Zugriff auch
die Prüfung der Gemeinden als Landtagsorgan überhaupt verwehrt. Lediglich in
den Ländern Burgenland, Oberösterreich und Salzburg kann der Landesrechnungshof
im Auftrag der Landesregierung ein Gutachten über die Gebarung einer Gemeinde
erstatten. In diesem Fall wird der Landesrechnungshof allerdings nicht als
unabhängiges Landesorgan tätig; folglich sind diese Gutachten für die
Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der Salzburger Landesrechnungshof regt an, den
Landtagen die Möglichkeit einzuräumen, die Prüfungszuständigkeit der
Landesrechnungshöfe auf Gemeinden auszuweiten.
Michael
Gugler (Amt der oö. LReg.)
Gegenwart
und Zukunft der Institutionen der öffentlichen Kontrolle aus der Sicht der
Gemeindeaufsichtsbehörde des Landes Oberösterreich
Friedrich
Klug (Stadtrechnungshof Linz)
Prüfungsansätze
im NPM – Hauptelemente wirksamer Prüfberichte
Die
öffentliche Kontrolle und das NPM müssen von den Wohlfahrtszielen als
Ausgangspunkt ihrer Prüftätigkeit bzw. bei den Gestaltung des
NPM-Instrumentariums ausgehen. Zwischen Budget, Ressourceneinsatz, Output und
Verwaltungsorganisation sollte Konsistenz bestehen. Wegen der
Wirkungsorientierung stehen die Kunden und MitarbeiterInnen im Vordergrund der
Betrachtung und besteht die Kunst der Verwaltungsführung in einem effizienten
Produkt- und Kontraktmanagement.