Funk, Bernd-Christian
Der Österreich-Konvent in der Halbzeit
Über
Bedingungen der Möglichkeit einer Reform der Bundesverfassung dargestellt
anhand der Grundrechte
In: Journal für Rechtspolitik 2004, S. 1-6.
Der österreichischen Bundesverfassung wird zwar einerseits
eine im Prinzip intakte Steuerungsfähigkeit als Grundordnung des
Staatsverbandes attestiert, andererseits und zugleich gilt sie jedoch als
dringend reformbedürftig. Die Probleme und Antagonismen des Sinnes von Reformen
betreffen nicht das Ganze, sondern die Einzelheiten. Die Auseinandersetzungen
darüber werden durch eine Reihe von Schlagworten geprägt, mit denen sich je
unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen über Sinn und Strategie einer
Verfassungsreform verbinden. Die wichtigsten davon sind „schlanke Verfassung“,
„Verfassung als Spielregel“ und Verfassung als Grundlage für eine „effiziente
Verwaltung“. Bei den Grundrechten treten diese allgemeinen Konventsprobleme
erneut zutage. Der Autor analysiert in diesem Kontext die Arbeit im
Österreich-Konvent und weist auf Schwächen des Konventsmodells hin.
Andererseits betont er aber die Möglichkeit einer Verbreiterung der
Verfassungsdiskussion und des Bewusstmachens der Begriffe, ihrer Verwendung und
ihrer Bedeutung.