Grabenwarter, Christoph
Auf dem Weg zur
Landesverwaltungsgerichtsbarkeit
In: Journal für Rechtspolitik 1998,
S. 269- 286.
Dieser Artikel beschreibt das Ländermodell einer
Landesverwaltungsgerichtsbarkeit, verabschiedet von der
Landeshauptmännerkonferenz im Mai 1998, an deren Arbeitsgruppe der Verfasser
teilgenommen hat. Im Vordergrund des Artikels stehen dabei die Fragen, die als
am meisten umstritten erachtet werden, beispielsweise Entscheidungsbefugnis,
Einrichtung eines Bundesverwaltungsgerichts etc.
Notwendig erscheint dem Autor die Reform aus mehreren
Gründen: Überlastung des VwGH, gemeinschaftsrechtliche Anforderungen an den
innerstaatlichen gerichtlichen Rechtsschutz, Anforderungen der EMRK (wie auch
bei Einführung der UVS), sowie die Erfahrung, dass effektiver Rechtsschutz auch
durch Landeseinrichtungen gewährleistet werden kann.
Das Ländermodell folgt daher den zu nennenden
Grundsätzen: zweigliedrige Verwaltungsgerichtsbarkeit, Ersetzung der UVS durch
die Verwaltungsgerichte, einheitliches Verfahrensrecht durch Bundesgesetz,
Verwaltungsgerichtshof als Revisionsgericht (mit Zulassungssystem bei der
vorhergehenden Instanz), Beibehaltung der Kollegialbehörden mit richterlichem
Einschlag.
Insgesamt befürwortet der Verfasser den Vorschlag der
Länder und betrachtet ihn als geeignete Grundlage für die weitere
rechtspolitische Diskussion.
Gliederung
I.
Einleitung
II.
Vorentwürfe
III.
Zur Notwendigkeit der Reform der Verwaltungsgerichtsbarkeit
IV.
Der Entwurf der Länder vom Mai 1998
V.
Verwaltungsrechtsweg und Verwaltungsgerichtsbarkeit
VI.
Organisation der Verwaltungsgerichte
VII.
Die Entscheidungsbefugnis der Verwaltungsgerichte
VIII.
Die Stellung des Verwaltungsgerichtshofes in einer zweistufigen
Verwaltungsgerichtsbarkeit
IX.
Schluss
Anhang: Entwurf einer BVG, mir dem
das B-VG geändert wird