Pichler, Helmut
Einführung einer
Landesverwaltungsgerichtsbarkeit
Wien: Manz 1994
Dieses Werk widmet sich
den Diskussionen über die Einführung einer echten
Landesverwaltungs-gerichtsbarkeit in Österreich Anfang der 1990er-Jahre. Das
Hauptanliegen des Autors ist dabei vor allem die Stärkung und Bewahrung des
Rechtsstaats, wobei insbesondere die Stellung des Einzelnen gegenüber der
öffentlichen Gewalt der Berücksichtigung und Stärkung bedarf. Der Verfasser
zeigt auf, dass die Einrichtung von Landesverwaltungsgerichten einerseits nach
internationalen Verpflichtungen geboten ist, andererseits sowieso schon seit
Beginn der Verwaltungsgerichtsbarkeit zur Diskussion steht.
Bei genauerer Betrachtung
nennt Pichler drei wesentliche Gründe für die Einführung der
Landesverwaltungsgerichte: Föderalismus, Entlastung der Gerichtshöfe des
öffentlichen Rechts, Erfüllung der Anforderungen der EMRK. Er macht Vorschläge
zu Verfassungs- und Gesetzesänderungen und bietet konkret zwei Entwürfe für
eine Reform des VI. Hauptstücks des B-VG (welches die Kontrolle der Verwaltung
regelt). Um keine wesentlichen Fragen offen zu lassen, präsentiert der Autor
noch ein Gesetzeskonzept für das Verfahren vor den Landesverwaltungsgerichten,
zu dem einige aufgezählte Regelungsgegenstände gehören sollen; der Rest (vor
allem Angelegenheiten des Organisations- und Dienstrechts) sollte seiner
Ansicht nach Landessache sein.