IGF-Aktuell

„Der Österreich-Konvent – notwendig oder nicht?

Sollen Verwaltungsebenen abgeschafft werden?“

 

 

 

 

Eigenerhebung des IGF-Institut für Grundlagenforschung

Repräsentative Bevölkerungsumfrage

Österreichweit

 

 

PRESSEINFORMATION

 

 

 

 

Salzburg, 7. Juni 2004

 

Mag. Ernestine Depner-Berger

 

 

 

 

 

 

 

INSTITUT FÜR GRUNDLAGENFORSCHUNG GMBH

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Mitglied european Society for Opinion and Marketing Research (ESOMAR)

Verband der Marktforscher Österreichs (VMÖ)

Berufsverband Deutscher Markt- u. Sozialforscher e.V. (BVM)


„IGF-Aktuell“  befasst sich laufend mit aktuellen Themen in Politik und Wirtschaft. Der Österreich-Konvent wurde im Juni 2003 eingesetzt. Wie bekannt ist der Österreich-Konvent und ist eine neue Verfassung überhaupt notwendig? Könnten eventuell Verwaltungsebenen abgeschafft werden? Dazu wurden 400 Österreicher befragt.

 

Wir dürfen Ihnen nun die aktuellen Ergebnisse präsentieren. Sollten Sie weitere Informationen oder Stellungnahmen dazu wünschen, stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Berichterstattung!

 

 

 

Zwei Drittel der Österreicher haben vom Österreich-Konvent gehört oder gelesen und befürworten eine neue Verfassung für Österreich – aber dass es zu einer raschen Einigung der Parteien kommt, daran glauben die wenigsten.

 

 

Der Österreich-Konvent wurde im Juni 2003 eingesetzt. 63% der Österreicher haben vom Österreich-Konvent etwas gehört oder gelesen. Die Männer beschäftigen sich mit diesem Thema deutlich häufiger (70%) als die Frauen (56%). Deutlich bekannter ist der Österreich-Konvent bei den 60 Jährigen und älteren (77%), während von den bis 29 Jährigen nur die Hälfte (konkret 51%) diese Tätigkeit wahrgenommen hat.

 

 


Frage: „Wie notwendig ist Ihrer Meinung nach eine neue Verfassung für Österreich?“

 

Sehr notwendig

Eher notwendig

Weniger notwendig

Überhaupt nicht

Weiß nicht

28%

38%

19%

8%

6%

 

66% der Österreicher erachten eine neue Verfassung für Österreich als notwendig (davon 28% als „sehr“ notwendig) und erwarten eine Anpassung der Verfassung an die Erfordernisse der heutigen Zeit. In höherem Ausmaß als notwendig stufen eine neue Verfassung die 60 Jährigen und älteren ein (72% sehr/eher notwendig – davon 41% sehr notwendig), während bei den Jungen mehr Skepsis herrscht (61% sehr/eher notwendig – davon 28% sehr notwendig).

 

 

Der Konvent hat sich für seine Arbeit ein Limit bis Jahresende gesetzt. Dass es tatsächlich zu einer Einigung der Parteien über die neue Verfassung bis Jahresende kommt, daran glauben nur 14% der Österreicher. Die Skepsis in bezug auf eine rasche Einigung ist groß.

 

Frage: „Glauben Sie, dass sich die Parteien über die neue Verfassung bis Jahresende einigen werden?

 

Ganz sicher

Wahr- scheinlich

Eher nicht

Sicher nicht

Weiß nicht

2%

12%

34%

47%

5%

 

 

 

41% der Österreicher erachten die vier Verwaltungsebenen (Europa, Bund, Länder und Gemeinden) als wenig sinnvoll. Wenn eine Verwaltungsebene gestrichen werden könnte, dann am ehesten „Europa“. „Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, dass die Einstellung der Österreicher zur EU nicht die beste ist“, so GF Ernestine Depner-Berger.

 

 

Frage: „Derzeit haben wir in Österreich vier Verwaltungsebenen, und zwar Europa, den Bund, die Länder und die Gemeinden. Halten Sie vier Verwaltungsebenen für sinnvoll?

 

Ja, ist sinnvoll

Eher schon

Eher nicht

Überhaupt nicht

Weiß nicht

28%

25%

26%

15%

6%

 

 

Überraschend ist die Einstellung der bis 29 Jährigen: 68% erachten die vier Verwaltungsebenen als (eher) sinnvoll. Bei den 60 Jährigen und älteren beträgt die Zustimmung 42%. Diese Einschätzung ist auch eine Frage des Bildungsniveaus: während 46% der Pflichtschulabsolventen der Sinnhaftigkeit zustimmen, sind es bei den Maturanten/Universätsabsolventen 66%.


 

Nur 38% der Österreicher würden keine der Verwaltungsebenen streichen und wenn, dann am ehesten „Europa“. Von den 45 Jährigen und älteren sprechen sich 29% für eine Streichung dieser Verwaltungsebene aus. „Dieses Ergebnis zeigt auf, dass den Österreichern viel zu wenig bewusst ist, wozu diese Verwaltungsebenen notwendig sind und es noch wesentlich mehr an Information bedarf“, so GF Ernestine Depner-Berger.

 

 

 

DOKUMENTATION DER STUDIE:

 

 

Durchführendes Institut:             IGF – Institut für Grundlagenforschung

 

Grundgesamtheit:                         Österreichische Wohnbevölkerung ab 16 Jahren

 

Befragungszeitraum:                   24. bis 28. Mai 2004

 

Auswahlverfahren:                       Quota-Verfahren nach Daten der Statistik Austria

 

Anzahl befragte Personen:        n = 410 (Telefoninterviews - CATI)

 

Schwankungsbereich:                maximal ± 5,0 % (bei 50%-Ergebnis)