Hösele, Herwig
Der Österreich-Konvent. Vorgeschichte, Aufgaben,
Erwartungen.
In: Khol, Andreas/Ofner, Günther/Burkert-Dottolo,
Günther/Karner, Stefan (Hg.): Österreichisches Jahrbuch für Politik 2003.
Wien: Verlag für Geschichte und Politik 2004, S. 233-245.
Der Autor zählt zu jenen Persönlichkeiten, die seit 2001
eine umfassende Verfassungsreform gefordert haben. Als Präsident des
Bundesrates im ersten Halbjahr 2003 hat er gemeinsam mit Andreas Khol ein
Konzept ausgearbeitet, das eine Basis für die Einrichtung des
Österreich-Konvents darstellen sollte. Im vorliegenden Beitrag berichtet Hösele
aus seiner Sicht über die Entstehung des Österreich-Konvents und formuliert
seine Erwartungen an diesen Prozess.
Hösele geht davon aus, dass die Beratungen über eine neue Verfassung sehr
mühevoll werden, aber letztlich in einen tragfähigen Kompromiss münden können,
aus dem ein einheitlicher, geschlechtsneutral formulierter Verfassungstext mit
Präambel hervorgeht. Eine erfolgreiche Verfassungsreform sollte zur Abschaffung
von Doppelgleisigkeiten zwischen Bund und Ländern durch neu geordnete
Kompetenzen und Verwaltung, Stärkung der Länder und des Bundesrates als
Länderkammer, Ermöglichung der Briefwahl und des E-Voting führen. Am Ende
sollte im Republik-Jubiläumsjahr 2005 eine Volksabstimmung stehen.