Zuweisungen von Ausschuss 2 – Anmerkungen der WKÖ
Lfd Z 18: BVG vom 2. Juni 1948, betreffend die Zuständigkeit des Bundes auf dem Gebiet des Arbeiterrechts sowie des Arbeiter– und Angestelltenschutzes und der Berufsvertretung (Bundeskompetenz/Landarbeiterrecht): Im Hinblick auf land- und forstwirtschaftliches Arbeitsrecht vertritt die WKÖ die Variante 1; hinsichtlich gesetzlicher beruflicher Vertretungen wird darauf hingewiesen, dass diese nach Ansicht der WKÖ nicht als Annexkompetenz betrachtet werden können, sondern gesonderte Kompetenztatbestände – nach dem Kompetenzverteilungsvorschlag der WKÖ im Bundeskompetenzbereich „Angelegenheiten der Wirtschaft“: gesetzliche berufliche Interessenvertretungen mit Ausnahme solcher in der Land- und Forstwirtschaft, sowie im Landeskompetenzbereich „Landwirtschaft“: gesetzliche berufliche Interessenvertretungen auf diesen Gebieten - bilden sollen.
Lfd Z 40: Art III B-VG Novelle 1974 (Kompetenz/Berg- und Schiführerwesen, Privatzimmervermietung): Die WKÖ vertritt die Variante 2.
Lfd Z 40: Art V B-VG Novelle 1974 (Abs 1 – Unberührt-Bleiben des § 1 BVG BGBl 1948/139; Abs 2 - § 5 AKG 1954/Kompetenz): Auf die Bemerkung zu Lfd Z 18 im Hinblick auf gesetzliche berufliche Interessenvertretungen wird hingewiesen.
Lfd Z 40: Art II B-VG Novelle 1974 (Unberührt-Bleiben der Einrichtung von Monopolen durch Bundesgesetz durch Art 17 B-VG nV). Anmerkung des Ausschusses 2: „ Monopole bleiben Bundessache, Länder von deren Regelung ausgeschlossen.“ Es scheint fraglich, ob ein Entfall dieser Bestimmung die adäquate Lösung darstellt.
Lfd Z 65: Art II B-VG Novelle 1992 (Abs 1 – Erlassung von Landesgesetzen über Grundstücksverkehr abhängig von Abschluss einer Art 15a-Vereinbarung; Abs 2 Anpassungsverpflichtung): Die WKÖ vertritt die Variante 2.
Lfd Z 1: § 1 Abs 12 Denkmalschutzgesetz (Park- und Gartenanlagen nach Anhang 2 auch hinsichtlich gestalteter Natur Bundeskompetenz nach Art 10 Abs 1 Z 13): Die WKÖ vertritt die Variante 1.
Lfd Z 2: Denkmalschutzgesetz, Anhang 2: Die WKÖ vertritt die Variante 1 (siehe oben).
Lfd Z 11: Art I 11. Opferfürsorgegesetz-Novelle (Kompetenzdeckungsklausel): Die WKÖ vertritt die Variante 2.
Lfd Z 54: Art I § 9 Abs 1 Stadterneuerungsgesetz (Kompetenzdeckungsklausel): Variante 1 möglich.
Lfd Z 99: Art I Abs 1 Energielenkungsgesetz 1982 (Kompetenzdeckungsklausel und mittelbare Bundesverwaltung mit bundesunmittelbarem Einschlag): Variante 1.
Lfd Z 102: Art I Erdöl- Bevorratungs- und Meldegesetz (Kompetenzdeckungsklausel/befristet): Variante 1.
Lfd Z 109: Art I Schülerbeihilfengesetz 1983 (Kompetenzdeckungsklausel): Variante 1.
Lfd Z 168: § 4 Abs 2 Kartellgesetz 1988 (Anwendung auch in Elektrizitätsangelegenheiten): Die WKÖ vertritt Variante 1.
Lfd Z 192: Art IV Abs 1 8. HKG-Novelle (Kompetenz/Mitgliederkreis der Wirtschaftskammern): Auf die Bemerkung zu Lfd Z 18 zu gesetzliche berufliche Interessenvertretungen wird hingewiesen. Demgemäß tritt die WKÖ für die Aufnahme des Tatbestandes „gesetzliche beruflicher Interessenvertretungen mit Ausnahme solcher in der Land- und Forstwirtschaft“ in einen großen Kompetenzbereich „Angelegenheiten der Wirtschaft“ ein. Eine Annexkompetenz für gesetzliche berufliche Interessenvertretungen wird abgelehnt. Jedenfalls zu eng ist die Variante 2: Ein Kompetenzfeld „Gewerbe- und Industrie“ deckt nicht den vollständigen Mitgliederkreis der Wirtschaftskammern ab, wie er in Art IV der 8. HKG-Novelle umschrieben ist. Diese Variante würde vielmehr eine erhebliche Beschneidung des derzeitigen Mitgliederkreises der Wirtschaftskammern bedeuten und wird daher abgelehnt.
Lfd Z 201: § 1 Abs 3 Arbeitsplatzsicherungsgesetz 1991 (Geltungsbereich /Landarbeiter – Sonderkompetenz des Bundes): Die WKÖ vertritt Variante 1.
Lfd Z 214: Art II § 5a Preisgesetz 1992 (Preisregelung/Erdölprodukte): Die WKÖ vertritt Variante 1.
Lfd Z 230: Art I Abs 1 Sicherheitskontrollgesetz 1991 (Kompetenzdeckungsklausel/befristet): Nach dem Kompetenzverteilungsvorschlag der WKÖ wären die Bereiche der Kompetenzdeckungsklausel durch den Kompetenzbereich „Angelegenheiten der Wirtschaft“ abgedeckt.
Lfd Z 245: § 8 Abs 1 Elektrotechnikgesetz 1992 (energiesparsamer Betrieb elektrischer Anlagen oder Betriebsmittel) und Lfd Z 246: § 8 Abs 4 Elektrotechnikgesetz 1992 (Grenzwerte-Verordnung): Nach dem Kompetenzverteilungsvorschlag der WKÖ: “Angelegenheiten der Wirtschaft“ (insb. Energiewesen bzw. Maße, Normen und Standards für das Inverkehrbringen von Waren aller Art).
Lfd Z 293: § 1 Abs 3 Gelegenheitsverkehrs-Gesetz 1996 (Fiaker-Sonderkompetenz): Die WKÖ vertritt Variante 2.
Lfd Z 310: § 13 Abs 4 Bundesforstegesetz 1996 (Bundeskompetenz in Gesetzgebung und Vollziehung/Arbeitsrecht und Arbeiter- und Angestelltenschutz hinsichtlich Arbeitnehmer der Österreichischen Bundesforste AG): Die WKÖ vertritt Variante 1.
Lfd Z 342, 344, 353, 350 (ElWOG), 390 (E-RBG), 424 (ÖkostromG): Nach dem Kompetenzverteilungsvorschlag der WKÖ: „Angelegenheiten der Wirtschaft“ (Energiewesen).
Lfd Z 60: Art VI B-VG Novelle 1988 (Abgrenzung von Bundes- und Landeskompetenzen (berufliche Vertretung/Berg- und Schiführer, Sportunterricht; § 1 HKG, § 5 AKG 1954 unberührt)): Die WKÖ vertritt Variante 2; auf die Bemerkung zu Lfd Z 18 und Lfd Z 192 wird hingewiesen.
Lfd Z 367: § 29 Weingesetz 1999 (Mengenbeschränkung für Weinbau; Lenkungscharakter): Die WKÖ vertritt Variante 1.
Lfd Z 194: § 10 Abs 1 Z 2 Arbeiterkammergesetz 1992 (Zugehörigkeit zur Arbeiterkammer): Auf die Bemerkung zu Lfd Z 18 wird hingewiesen.
Lfd Z 6: § 10 Abs 2 BG vom 17. Dezember 1951 über die Einhebung eines Wohnbauförderungsbeitrages (Kompetenzdeckungsklausel/Bundesvollziehung/unbefristet): Hingewiesen sei darauf, dass die Bemerkung richtig lauten muss: „Vollzugsfragen sind nicht Gegenstand des Ausschusses 5“.