Staatsziel Bildung
Textvorschlag
BM Gehrer:
Die Republik
Österreich strebt eine umfassende Bildung ihrer Bürger an.
Die Sicherung
von leistungsorientierten, chancengerechten, leistungsstarken Bildungsangeboten
und deren Qualität ist eine öffentliche Aufgabe.
Anmerkungen:
Der Begriff
„leistungsorientiert“ sollte nicht im Staatsziel vorkommen, da es keine
objektive Leistungsbeurteilung gibt. Sehr wohl wird aber eine
Leistungsförderung für leistungsschwächere aber auch für leistungsstarke
SchülerInnen innerhalb des Bildungssystems befürwortet. Zudem fehlen wichtige
Aussagen zur Finanzierung und Verantwortlichkeit.
Gegenvorschlag:
Die Republik
Österreich strebt eine umfassende, chancengleiche Bildung ihrer BürgerInnen an
und hat ein ausreichendes, leistungsstarkes Angebot für die Aus- und
Weiterbildung zu gewährleisten.
Die Aufgabe der öffentlichen Hand ist die
Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel für Infrastruktur und
Personal zur Sicherstellung eines qualitativen, chancengleichen, sowie bedarfs-
und bedürfnisgerechten Bildungsangebots. Alle Bürger haben ohne
Einschränkungen* das Recht auf einen freien und unentgeltlichen Zugang zu allen
öffentlich finanzierten Bildungseinrichtungen.
* d.h. unabhängig vom
Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Sprache, Religion, politische und sonstiger
Weltanschauung, Minderheitenzugehörigkeit, Vermögen, Geburt, Alter oder
sexuelle Ausrichtung, Staatszugehörigkeit
Begründung:
Das Recht auf Bildung
beginnt mit der Geburt und erstreckt sich über die gesamte Lebensspanne
(lebensbegleitendes Lernen). Eine umfassende, chancengleiche Bildung zielt
darauf ab, Benachteiligungen und Diskriminierungen zu verhindern, abzubauen
bzw. zu beseitigen, das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe am Leben der
Gesellschaft zu gewährleisten und eine selbstbestimmte Lebensführung zu
ermöglichen.
Die drei
Grundprinzipien einer umfassenden Bildung sind:
In Österreich muss
gewährleistet sein, dass jedes Kind/Jugendlicher Zugang zu einer umfassenden,
ausreichenden, qualitativ hochwertigen und zukunftsweisenden Bildung erhält –
ohne große Belastungen durch weite Wege, hohe Kosten oder besondere
Auswahlkriterien. Die Chance zwischen verschiedenen Bildungswegen und guten
Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten zu wählen, muss flächendeckend
gewährleistet sein, damit der Blick in die Zukunft jedes einzelnen Kindes Sinn
macht und überzeugende Perspektiven anbietet.
Die Lehrinhalte und die Lehrenden für Kinder und Jugendliche müssen a) den jeweiligen entwicklungsbedingten Bedürfnissen junger Menschen entsprechen und b) den Kriterien eines demokratischen, humanistischen, sozialen, selbstwertstärkenden und werteorientierten Bildungskonzeptes für die Zukunft folgen.